Die Sporenschiffe by Ernst Vlcek

Die Sporenschiffe by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1980-02-19T01:00:00+00:00


*

Bull folgte Tobias Doofy in geringem Abstand durch die phantastische Kristallandschaft. Manchmal kamen sie durch enge Höhlen, mannsgroße Schläuche bloß, die sich in Schlangenlinien dahinwanden.

Dann wiederum schritten sie durch gigantische Gewölbe, Domen gleich, deren schlanke Pfeiler sich in schwindelnde Höhen reckten. Die Pfeiler, der Boden, die Wände und das ferne Dach über ihnen, alles war in ständiger Bewegung. Alles lebte, Kristall für Kristall. Dennoch war der Boden unter Bulls Stiefeln fest.

„Ist es noch weit, Doofy?" erkundigte sich Bull.

„Wir kommen rechtzeitig", versicherte Doofy.

Bull wußte, daß Doofy aufgrund der Hypnoschulung nur eines im Sinn hatte. Er bildete sich ein, sich nichts sehnlicher zu wünschen, als in das Ammonier-Kollektiv integriert zu werden. Und die Ammonier lasen seine Gedanken und schienen ihm diesen Wunsch erfüllen zu wollen.

Bull würde dafür sorgen, daß es nicht dazu kam. Er hatte die Mittel dazu. Außerdem hatte er mit Hank Defoeld vereinbart, daß die MEGALIS nach Ablauf einer bestimmten Frist in dieses Gebiet vorstoßen sollte. Nach den bisherigen Erfahrungen würden die Ammonier bei Annäherung des Schiffes ihr Kristall-Kollektiv zur Auflösung bringen.

Es konnte eigentlich nichts schiefgehen.

„Wir haben es gleich geschafft", versicherte Doofy.

Bull merkte, wie sich auf dem Rükkentornister seines Vordermanns einige Kristalle bildeten. Zuerst waren es nur ein paar winzige Gebilde, die jedoch schnell wuchsen und an Ausdehnung gewannen. Im gleichen Moment schlug in Bulls Kopfhörern eine Alarmglocke an. Das zeigte ihm, daß mit ihm dasselbe passierte wie mit Doofy.

Ohne zu zögern, leitete er eine Säuberungsaktion ein.

Er brauchte nur den entsprechenden Kode zu sprechen, und sofort wurde ein Energieschauer durch die Außenhaut seines Kampfanzugs gejagt, der die Kristalle zum Diffundieren brachte. Als Bull sich umdrehte, sah er hinter sich eine beachtliche Gaswolke auseinanderstreben.

„Gebrauchen Sie den Säuberungskode, Doofy!" befahl Bull über Sprechfunk. „Sie schleppen schon einen beachtlichen Buckel von Kristallen mit sich herum. Sie wissen, daß das zu Kurzschluß führen kann und was das in weiterer Folge bedeutet. Denken Sie an das Schicksal der beiden Shiftinsassen."

„Die paar Kristalle schaden bestimmt nicht", erwiderte Doofy leichthin. „Ich sehe sie im Rückspiegel. Ich finde es schön ..."

Bull hatte die Strahlenwaffe auf niedrigste Leistung reguliert und bestrich jetzt mit einem breiten Energiefächer Doofys Rückentornister. Die Ammoniak-Kristalle diffundierten fast explosionsartig.

„Sie Mörder!" schrie Doofy.

Bull konnte ihn nicht sehen, sondern nur seine Stimme hören, denn er war in eine dichte Gaswolke gehüllt.

Er wartete darauf, daß sich die Wolke verflüchtigte, doch stat.t dessen wurde sie immer dichter. Ihm war sofort klar, daß es sich dabei um eine gezielte Aktion handelte. Offenbar stießen die Ammonier rund um ihn ganze Kristallkolonien ab, um ihn einzunebeln und von Doofy, der ja ihr eigentliches Opfer war, zu isolieren.

Doch diese Attacke war ein Fehlschlag, denn Bull hatte immer noch seine Ortungsgeräte, so daß er Doofy auch blind folgen konnte. Bull merkte jedoch, daß die Ammonier noch ein zweites Ziel verfolgten. Die Wolken von Stickstoff und Wasserstoff verflüchtigten sich nicht, sondern vereinigten sich neuerlich zu NH3-Kristallen.

Es war ein phantastischer Vorgang, für den jeder Naturwissenschaftler Bewunderung empfunden hätte.

Aber Bull war zu sehr Realist, zudem begann sich die Lage zuzuspitzen. Er sah in dem Vorgang weniger das



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.